Warum mein Atelier in einer Klinik ist.
- Elisabeth Blum
- 29. März
- 1 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 5 Stunden
Das Kunst und Kulturzentrum Semmelweisklinik ist ein magischer Ort außerhalb meines Alltags. Dieser Abstand tut gut und lässt mich auch „Outside the box“ denken und arbeiten. Das Haus der ehemaligen Klinik steht in einem Park mit alten Bäumen, Eichhörnchen, Amseln und Füchsen. Draußen ist es ruhig, innen wird gehämmert, gesungen, Chello gespielt und mit Makava angestoßen. Jeder Raum ist anders, hat seinen eigenen Geruch und seinen individuellen Stil. Man hört die Leidenschaft der Tischfußballspiel -Spielenden. Irgendwo werden Tonkabeln in Maschinen gesteckt, deren Funktionalität sich mir verschließt, oft sogar noch während ich die Performance genieße, in der sie zum Einsatz kommen. Im Haus riecht es immer aus irgendeinem Raum nach Ölfarbe oder Kleister. Das Haus ist alt, und knarrt, und ist voller Leben. Das Haus ist auch voller Geschichten, bespielt von den unterschiedlichsten Menschen und Charaktere. So romantisch male ich es mir zumindest aus.

Das Haus setzt mich manchmal auch unter Druck. Ich bin umgeben von jungen, extrem kreativen und begabten Künstler:innen aus allen Sparten. Da komme mir manchmal trivial vor mit meinen Tierportraits. Es spornt mich aber auch an besser zu werden, mich mit meinen Semmelfreund:innen auszutauschen. Ihre Sicht auf Kunst wahrzunehmen tut gut. Einst wurden in dieser Anlage Kinder geboren, jetzt sind es Werke die in die Welt gesetzt werden und neue Hoffnung schaffen. Das Haus tut gut.
Comments