Wieviel Bio steckt im Creative Garden Vienna?
- Elisabeth Blum
- 15. Apr.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 5 Tagen
Amselgezwitscher, das Geräusch von Schilf das aneinander reibt, oder von Schritten auf taugefrorenem Gras, der Geruch von Pappeln, die unschuldig in Reih und Glied am Bodensee entlang wachsen, das zarte Geklimpere eines Hundehalsbandes… Natur mit all ihren sensorischen Geschenken gibt mir Kraft. Schon allein die Vorstellung daran macht mich glücklich. Klingt kitschig, ist aber so.
Inzwischen ist Wien meine Wahlstadt, und ich bereue nicht einen Tag in der schönsten Stadt der Welt zu leben. Aber es ist trotz seiner vielen öffentlichen Wasserzugänge und stolze 55% Grünfläche eben eine Stadt.
Mit dem Creative Garden Vienna wollte ich einen symbolischen Ort der Kreativität und Naturverbundenheit erschaffen. Nicht alle der unten aufgezählten ökologischen und sozialen Maßnahmen mache ich aus lauter Nächstenliebe oder Liebe zur Umwelt. Doch Vieles davon eben schon, und wo sich Chemie und nicht, oder nur schlecht abbaubare Materialien vermeiden lassen bin ich gerne mit dabei. Schließlich ist Kreativität die Voraussetzung für Kunst. Und Kunst soll erschaffen, und nicht zerstören.

Die Lieschenfrage: Wie hast du’s mit der Umwelt?
Fotografie und Videografie
Problem:
Equipment = Elektronikschrott, kompliziert hergestellt und nicht lange haltbar. Die rasend schnelle Entwicklung immer neuerer Technologien, geben ambitionierten Fotograf:innen schnell das Gefühl mit veralteten Geräten nicht mithalten zu können.
Keine analoge Fotografie ohne giftige Entwicklungschemikalien. Auch wenn’s cool wäre und ich mich mich gerne als coole, super künstlerische Avantgarde Fotografin sehen möchte: Dunkelkammer ist Gift.
Archivierung vieler Daten auf Festplatten ist ein Ressoucenfresser.
Lösung
Digital statt anlog
Equipment ausborgen statt neu kaufen
Weniger Fotos archivieren. Und wenn dann in Bücher
Zeichnungen
Problem:
Acrylfarben sind Plastik, es gibt umweltfreundlichere Acrylfarben, doch die sind noch nicht in Österreich am Markt. Soll ich daher meine irgendwann gekauften Acrylfarben entsorgen um diese Nachhaltigkeitswunder quer über die ganze Welt fliegen zulassen?
Pastellkreiden und Buntstifte haben künstliche Farbpigmente
Pinselhaare: Tierqual vs Nachhaltigkeit.
Lösung:
mehr Kohle, mehr Tinte, mehr Grafit, weniger Kunstfarben oder umweltfreundliche Acrylfarben. Daran arbeite ich noch.
Materialien gewissenhaft einsetzten, keine Papierverschwendung weil herum experimentieren. Anderseits ist uneingeschränktes Herum Experimentieren (und Projekte weiter entwickeln) genau das Wesen der Kunst.
Abstrakte Acrylbilder sind Acryl Pours. Das heisst sie bestehen aus ca 60% Leim, welcher als Naturprodukt vergleichsweise leicht abbaubar ist.
Bei den Pinselhaaren entscheide ich mit für die tierschonenden Kunstfasern von DaVinci.
Keramik
Grundsätzlich recht umweltfreundlich und nachhaltig. Siehe auch: https://citizensustainable.com/de/keramik-umweltfreundlich/
Sonstiges:
Vorsorgekasse bei FairFinanz, und Geschäftskonto beim Umweltkonto Gunskirchen. Beide legen in nachhaltige Projekte an.
Semmelweisklinik: ökonomische und soziale Vorteile von Zwischennutzung.
Mobilität: Ich habe kein eigenes Auto. Ich fahre öffentlich, Fahrrad oder borge mir in seltenen Fällen ein Auto aus.
Atelierseinrichtung zu weiten Teilen über Willhaben oder andere Gebrauchtplattformen.
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